Der Schlüssel für eine gesunde Gehirnfunktion im Alter liegt in einem gesunden Lebensstil

Neue Forschungen legen nahe, dass ein gesunder Lebensstil dazu beitragen kann, Demenz abzuwenden, indem er im alternden Gehirn eine widerstandsfähige “kognitive Reserve” aufbaut. Eine Studie, die auf Gehirnuntersuchungen von 586 Menschen basiert, die ein durchschnittliches Alter von fast 91 Jahren erreichten, verglich den Lebensstil und die geistigen Fähigkeiten am Lebensende mit den neurologischen Anzeichen von Demenz, wie beispielsweise Gehirnproteinplaques oder Veränderungen des Gehirnblutflusses.

Diese Ergebnisse bestätigen, dass bestimmte Lebensstilentscheidungen wie eine gesunde Ernährung, regelmäßige körperliche Bewegung und der Verzicht auf Rauchen und übermäßigen Alkoholkonsum mit einer geringeren Rate von Demenz verbunden sind. Aber wie wirkt sich ein gesunder Lebensstil auf das Gehirn aus?

Um dies herauszufinden, wurden Daten aus dem laufenden Rush Memory and Aging Project verwendet. Im Laufe von 24 Jahren wurde der Lebenslauf und die geistige Funktion am Lebensende von 586 Teilnehmern verfolgt, von denen alle verstorben waren und ihre Gehirne für eine Autopsie gespendet hatten.

Die Ergebnisse zeigten, dass Menschen, die ein sehr gesundes Leben geführt hatten, ihre geistigen Fähigkeiten bis zum Ende ihres Lebens wahrscheinlicher bewahren konnten. Jeder Punkt, den eine Person in ihrem “Lebensstilscore” zunahm, war mit einem Anstieg ihres “globalen kognitiven Scores” am Lebensende verbunden. Interessanterweise hatten die meisten dieser Beziehungen wenig Korrelation mit den Gehirnveränderungen, die bei den Autopsien festgestellt wurden.

Dies stärkt die Annahme, dass ein gesunder Lebensstil dem alternden Gehirn eine Art “Reserve” verschafft, die es ihm ermöglicht, trotz der typischen Demenzsignale gut zu funktionieren. Eine reduzierte Ansammlung von Amyloidplaques im Gehirn könnte nach Berechnungen des Forscherteams etwa 11,6% des Zusammenhangs zwischen Lebensstil und kognitiver Funktion erklären.

Ein gesunder Lebensstil ermöglicht es dem Gehirn also, selbst bei Vorhandensein bestimmter schädlicher Proteine besser zu funktionieren. Eine gute Nachricht ist, dass es nie zu spät ist, mit einem gesunden Lebensstil anzufangen, selbst wenn man älter oder weniger aktiv ist. Körperliche Bewegung und regelmäßige Aktivität sind auch im Alter entscheidend, um die Gehirnfunktion zu erhalten.

Es wird empfohlen, mindestens 150 Minuten körperliche Aktivität pro Woche zu absolvieren. Wenn ältere Menschen lange Zeit inaktiv waren, ist es ratsam, vor Beginn eines Trainingsprogramms einen Arzt oder einen Personal Trainer zu konsultieren.

Ein gesunder Lebensstil bietet die Möglichkeit, geistig fit zu bleiben und die Gehirnfunktion im Alter zu erhalten. Es liegt an uns, die Kontrolle über unsere Lebensgewohnheiten zu übernehmen und die Vorteile eines gesunden Lebensstils zu nutzen.

Häufig gestellte Fragen

Frage: Wie kann ein gesunder Lebensstil dazu beitragen, Demenz abzuwenden?
Antwort: Ein gesunder Lebensstil kann dazu beitragen, eine widerstandsfähige “kognitive Reserve” im alternden Gehirn aufzubauen, was das Risiko von Demenz verringern kann. Eine gesunde Ernährung, regelmäßige körperliche Bewegung, Nichtrauchen und der Verzicht auf übermäßigen Alkoholkonsum sind mit einer geringeren Rate von Demenz verbunden.

Frage: Welche Daten wurden in der Studie verwendet?
Antwort: Die Studie verwendete Daten aus dem Rush Memory and Aging Project, bei dem 586 Teilnehmer über einen Zeitraum von 24 Jahren verfolgt wurden. Alle Teilnehmer waren verstorben, und ihre Gehirne wurden für eine Autopsie gespendet.

Frage: Was waren die Ergebnisse der Studie?
Antwort: Die Ergebnisse zeigten, dass Menschen, die ein sehr gesundes Leben führten, ihre geistigen Fähigkeiten bis zum Ende ihres Lebens wahrscheinlicher bewahren konnten. Ein Anstieg des “Lebensstilscores” war mit einem Anstieg des “globalen kognitiven Scores” verbunden, unabhängig von den Gehirnveränderungen, die bei den Autopsien festgestellt wurden.

Frage: Wie funktioniert ein gesunder Lebensstil im Gehirn?
Antwort: Ein gesunder Lebensstil verschafft dem alternden Gehirn eine Art “Reserve”, die trotz typischer Demenzsignale eine gute Funktion ermöglicht. Eine reduzierte Ansammlung von Amyloidplaques im Gehirn könnte einen Teil des Zusammenhangs zwischen Lebensstil und kognitiver Funktion erklären.

Frage: Ist es nie zu spät für einen gesunden Lebensstil?
Antwort: Es ist nie zu spät, mit einem gesunden Lebensstil anzufangen, auch wenn man älter oder weniger aktiv ist. Körperliche Bewegung und regelmäßige Aktivität sind auch im Alter entscheidend, um die Gehirnfunktion zu erhalten. Es wird empfohlen, mindestens 150 Minuten körperliche Aktivität pro Woche zu absolvieren.

Frage: Was ist zu tun, wenn man lange Zeit inaktiv war?
Antwort: Wenn ältere Menschen lange Zeit inaktiv waren, ist es ratsam, vor Beginn eines Trainingsprogramms einen Arzt oder einen Personal Trainer zu konsultieren.

Definitionen

– Demenz: Ein Oberbegriff für verschiedene Beeinträchtigungen der geistigen Leistungsfähigkeit, die oft mit dem Älterwerden verbunden sind und zu Gedächtnisverlust und Veränderungen im Denken und Verhalten führen können.
– Autopsie: Eine medizinische Untersuchung des Körpers nach dem Tod, um die Ursache des Todes und mögliche Krankheiten oder Verletzungen festzustellen.
– Amyloidplaques: Anhäufungen abnormer Proteine im Gehirn, die mit dem Verlust von Nervenzellen und kognitiven Beeinträchtigungen bei Demenz in Verbindung gebracht werden.

Verwandte Links

swissinfo.ch
Schweizerische Gesellschaft für Ernährung
Sportamt Schweiz